Oberrhein, um 1450/72
Ursula und Pantalus
Lindenholz, geschnitzt, farbig gefasst
H. 30 cm
Inv. 1967.100.
Die volkstümliche Verehrung der hl. Ursula erlebte mit der Entstehung zahlreicher Bilderzyklen im 15. Jahrhundert auch in Spanien, Italien und den Niederlanden einen Höhepunkt. Von Basel aus hatte die britische Königstochter, gefolgt von legendären 11'000 jungfräulichen Gefährtinnen, die Pilgerfahrt nach Rom auf dem Landweg fortgesetzt. Zusammen erlitten sie bei ihrer Rückkehr nach Köln den Märtyrertod. Unsere Gruppe zeigt eine kleine Schar, an den Gesten erkennbar in Erwartung des Martyriums: neben Ursula einen Bischof, wohl den hl. Pantalus, und stellvertretend vier der Jungfrauen. Das kleine Bildwerk stammt aus dem Kleinbasler Dominikanerinnenkloster Klingental, wo durch das Reliquiengrab der hl. Euphrosyne, einer von Ursulas Gefährtinnen, die Pflege des Kults ein besonderes Gewicht hatte. Ob die Gruppe, die nicht ganz rundplastisch erhalten ist, auf einem Euphrosyne-Altar stand, ist ungewiss. Für ihre Entstehung um 1450 wurden stilistische Gründe angeführt, für 1472 die Zahlung einer Euphrosynestatue und mehrerer "Bilden" im Rechnungsbuch des Klosters.
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