Basel, um 1380
Roter Sandstein, ursprünglich farbig gefasst
Brunnenstock H. 10,6 m
Madonna H. 128 cm
Inv. 1910.104.
Etwa gleichzeitig mit dem ältesten und bedeutendsten gotischen Monumentalbrunnen, dem "Schönen Brunnen" in Nürnberg, entstand der Basler Fischmarktbrunnen. Seine frühe Entstehung, seine Grösse und die Qualität seiner Bildwerke widerspiegeln das Selbstbewusstsein der aufstrebenden Bürgerstadt. Der über zehn Meter hohe Fialenpfeiler, der mit seinen Figuren bereits 1910 in das Museum gelangte und am Fischmarkt durch eine Kopie ersetzt wurde, entfaltet sich vom Rund zu kühnen Dreieckdurchdringungen, zu Baldachinen und Masswerkhelmen. Die Architektur bildet das kostbare Gehäuse für die Madonna sowie für die Heiligen Johannes den Evangelisten und Petrus als Hauptfiguren. Die Heiligen Agnes, Barbara und Katharina über den Säulen des Baldachins sowie Propheten und musizierende Engel ergänzen das Figurenprogramm. Vergleichbare Beispiele für die südwestdeutsche Nebenlinie des Parlerstils, den Architektur und Plastik des Brunnens vertreten, finden sich in Basel, Thann und Strassburg. Dem Venezianer Andrea Gattaro, Besucher des Basler Konzils (1431-1448), verdanken wir die älteste Beschreibung. Er erwähnt "den sehr grossen Brunnen mit unserer lieben Frau und zwei Heiligen darauf, worein die Fischer ihre Kasten tun, wenn der Tag dafür da ist". Eine nahegelegene Quelle im Anwesen Haus zum Sessel sicherte die Speisung mit Wasser.
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