Neuchâtel, 1795
Aubert Joseph Parent
Lindenholz, geschnitzt
Dm. 33,5 cm (mit Rahmen)
Inv. 1931.25.
Auf einem Spruchband ist das Relief "Unis à jamais 1795" betitelt und datiert und auf dem Passepartout vom Künstler als Hochzeitsgeschenk dem Basler Brautpaar Dietrich Forcart und Gertrud Merian gewidmet. Die beiden verketteten Familienwappen am Altar, darauf zwei flammende Herzen und aufflatternd ein verliebt schnäbelndes Taubenpärchen, symbolisieren die eheliche Verbindung. Der aus Cambrai gebürtige, auf das Entwerfen von Innendekorationen und Möbeln spezialisierte Maler, Bildhauer und Architekt Aubert Parent (1753-1835) war als Revolutionsflüchtling seit 1792 von der Familie Forcart mit der Ausstattung des Württemberger Hofes und der Anlage des Gartens betraut. Sein Erfolg hatte damit begonnen, dass er 1777 mit einem kunstvoll geschnitzten Blumenkorb die Aufmerksamkeit Louis XVI. auf sich zog und das Werk im Appartement des Königs in Versailles plaziert wurde. Die quasi naturbelassenen und nur von der Perfektion der Schnitzkunst lebenden Lindenholzreliefs trafen den Geschmack der Epoche: Die Forderung nach der Rückkehr zur Natur fand darin perfekten Ausdruck. In der Sammlung zeugen mindestens acht Werke Parents und zwei seines Nachahmers Jean Démontreuil aus Basler Besitz von ihrer Beliebtheit.
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