23. Januar 2024
Ein auffällig modisch gekleidetes Äffchen sitzt keck auf einer Kiste, mit einer Geige in der Hand bereit zu musizieren. Nach dem Aufziehen bewegen sich der Kopf, die Augen, der Unterkiefer sowie der rechte Arm, welcher den Geigenbogen geschmeidig über die Saiten gleiten lässt. Dabei ertönt die Arie aus Oberon von Carl Maria von Weber. Zumindest war dies früher so.
Die Musikdose mit einem mechanischen Spielwerk wurde zwischen 1850 und 1880 erschaffen. Heute bewegt sich das Äffchen leider nicht mehr und auch die Musik ist verklungen.
Grund dafür sind die mittlerweile fragile Mechanik und die ebenso empfindlichen Textilien, welche das Äffchen zum Stillstand zwingen. Dennoch ist es ein wunderbares Objekt, das weiterhin fasziniert und genau deshalb in der Ausstellung «tierisch! – Der Klang der Tiere» vom 22. Oktober 2021 bis zum 25. Juni 2023 zu bestaunen war.
Doch was passierte mit dem geigespielenden Äffchen nach seiner Ausstellung? Die Exponate reisen zurück ins Museumsdepot. Im Fall des Musikautomaten wurde in der Abteilung Konservierung-Restaurierung eigens für ihn eine neue Verpackung erstellt. Diese soll den Geigenspieler nicht nur vor Licht und Staub bewahren, sondern im Katastrophenfall auch vor Feuer und Wasser schützen. Die Kiste wurde von Hand aus säurefreiem Karton gefertigt. Dabei handelt es sich explizit um hochwertiges, inertes Material, sodass die Verpackung nicht nach kurzer Zeit selbst Alterungserscheinungen aufweist. Dies ist unbedingt vonnöten, damit keine für das Objekt schädlichen Ausdünstungen aus dem Verpackungsmaterial austreten oder Schadstoffe über Kontaktstellen mit dem Äffchen in Berührung kommen.
Das gewählte Format ermöglicht dem Äffchen weiterhin aufrecht auf seiner Kiste zu sitzen. Um den Affenautomaten möglichst einfach wieder aus der Kiste holen zu können, ohne es direkt berühren zu müssen, wurde ein Tablar mit einer Lasche erstellt, auf welchem es in und aus dem Karton geschoben werden kann. Mit dieser neuen und individuell angepassten Verpackung, kann das Äffchen nun die nächsten Jahre ungestört und geschützt im Museumsdepot verweilen, bis es seinen nächsten grossen Auftritt vor Publikum hat.