30. Oktober 2024
Die Arbeit in der Kommunikationsabteilung eines Museums ist an sich schon sehr abwechslungsreich. Der Auftrag, über den ich hier berichten darf, war trotzdem ein Highlight: 25 Objekte aus unserer Sammlung wurden an den Louvre ausgeliehen. Ich sollte die Reise nach Paris mit der Kamera begleiten und festhalten.
Eine Leihgabe ist für uns nichts Aussergewöhnliches. Unsere Sammlung umfasst weit über 300'000 Objekte, die wir nicht alle in unseren Ausstellungshäusern zeigen können. Umso schöner ist es, wenn sie anderswo für eine gewisse Zeit eine Ausstellung ergänzen. So gingen im September 2024 25 Objekte in den Louvre, wo sie seit Mitte Oktober in der Ausstellung «Figures du Fou» zu sehen sind.
Janine Meier, Konservatorin-Restauratorin für Metallobjekte, hat diese Leihgabe für das HMB begleitet. Denn: Wenn wir heikle Objekte ausleihen, begleiten wir sie in der Regel persönlich. So können wir sicherstellen, dass die Objekte sicher an ihrem Bestimmungsort ankommen und dort nach unseren konservatorischen Vorgaben ausgestellt werden.
Kurz vor der Abreise nach Paris holten wir die Objekte aus der Dauerausstellung in der Barfüsserkirche und aus unseren Depots. Janine Meier kontrollierte sie sorgfältig auf allfällige Schäden und füllte für jedes Objekt ein Zustandsprotokoll aus. So können wir eventuelle Transportschäden oder Schäden während der Ausstellung dokumentieren. Die Verpackung und der Transport wurden von einer auf Kunstlogistik spezialisierten Spedition übernommen. Danach stand der Transfer nach Paris auf dem Programm.
Der Louvre beherbergt in seiner Sammlung (wie das HMB natürlich auch) Objekte von unschätzbarem Wert - angefangen bei der Mona Lisa bis hin zur Venus von Milo. Das hat zur Folge, dass der Einlass streng reglementiert und kontrolliert ist und manches nicht fotografiert werden darf, was ich sehr gerne gezeigt hätte. Als Beispiel sei hier ein unterirdisches Tunnelsystem erwähnt, in dem sich das Louvre-Team in Golf-Karts fortbewegt. Dazu kommt, dass selbstverständlich kein Blitz verwendet werden darf, um die ausgestellten Objekte nicht zu gefährden.
Insgesamt waren wir zwei Tage vor Ort. Am ersten Tag wurden die Objekte ausgepackt, auf ihren Zustand hin überprüft und für die Ausstellung vorbereitet. Janine Meier und ihre französischen Berufskolleg:innen überprüften die Objekte erneut gründlich Am zweiten Tag wurden die Objekte sorgfältig in der Ausstellung platziert. Schliesslich sollen sie nicht nur gut aussehen, sondern auch nach der Ausstellung in gleichem Zustand in die Ausstellung in der Barfüsserkirche zurückkehren.
Für mich war diese Reise ein echtes Highlight: Die Backstage-Einblicke im Louvre zeigten mir, wie ein so grosses Haus funktioniert und wie eingespielt und spezialisiert die Teams dort vorgehen. Ich freute mich aber auch darüber, dass auch wir als HMB gleich 25 Objekte beisteuern konnten, diese gut und sicher angekommen sind und ich den Weg mit der Kamera festhalten durfte. Der Ausflug hat mir so gut gefallen, dass ich ihn privat wiederholen werde: Die fertige Ausstellung besuche ich im Januar erneut.
Die Ausstellung «Figures du Fou» mit den 25 Basler Leihgaben ist noch bis zum 3. Februar 2025 zu sehen. Alle Informationen dazu finden Sie hier. Die Reise haben wir auch in einem kurzen Video dokumentiert. Dieses finden Sie hier.