Schweiz, um 1625/30
Lindenholzrelief
H. 23,5, B. 15 cm
Inv. 1870.1192.
Museum Faesch
Geschnitzte Reliefbildnisse von Standespersonen wurden bereits im frühen 16. Jahrhundert mit Motiven des Memento mori verbunden. Auch unser Bildnis steht in seiner epitaphhaften Form in dieser Tradition. Vor einem rot unterlegten gotisierenden Masswerk halten zwei Engel einen kostbaren, mit durchbrochener Bordüre umrandeten Behang. Davor steht, in knapper Dreiviertelfigur, quasi aus dem Rahmen tretend, ein in der Mode der Zeit um 1625 gekleideter, mit dem Degen bewaffneter Edelmann mit zernarbter Stirn und mit an Daumen und kleinem Finger beringter rechter Hand. Nach dem Wappen Zurlauben links in Kopfhöhe handelt es sich um ein bisher nicht identifiziertes Mitglied dieser in der Stadt Zug ansässigen Familie, deren Mitglieder in fremden Diensten avancierten, vielleicht Konrad III. Zurlauben (1571-1629). Der unbekannte Künstler, der das Relief samt seinem Rahmen aus einem Stück Holz fertigte, frönte in seiner Schnitztechnik einer bis zum Selbstzweck gesteigerten Kunstkammer-Ästhetik.
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