Basel, 1598
Hans Walter, Conrad Giger, Franz Pergo
Eichenholz massiv
H. 814, B. 850, T. 196 cm
Inv. 1914.626.
Das monumentale Hauptwerk der Basler Schreinerkunst der Spätrenaissance steht in seiner äusseren Form in der Tradition der Chorgestühle. Seiner Bestimmung nach ist es jedoch auf die Familien- und Ratsstühle zurückzuführen. Es ist das früheste und grösste derartige Werk nach der Reformation in der Schweiz, gefolgt von den Chorgestühlen in Wettingen, in Beromünster und Luzern. Die zentrale Inschrift im mittleren Aufsatz trägt die Widmung zu Ehren der Basler Regierung als Beschützerin der wahren Religion und Verteidigerin von Recht und Gerechtigkeit. Auf den 18 Sitzen der "Cathedra Magistratus" sassen in der Mitte der oberen Reihe der Bürgermeister und der Oberstzunftmeister, flankiert von ihren Amtsvorgängern sowie von dem Stadt- und dem Ratsschreiber. Mitglieder des Kleinen Rats und die Ratsdiener teilten sich die restlichen Plätze. Der Standort im Münster war bis 1854 links im Mittelschiff beim Haupteingang. Die Aufstellung hatte 1598 die Gemüter erregt, befürchtete doch die Geistlichkeit angesichts des überbordenden plastischen Schmucks rein profaner, von Grotesken beherrschter Dekorationsmotive, ein Götzenbild würde in der Kirche öffentlich zur Schau gestellt.
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