Zürich/Schooren, Mitte 18. Jh.
Fayence, Aufglasurmalerei
L. 19,5 cm, Dm. ca. 13,5 cm, H. 5,8 cm
Inv. 1896.76.
Über die Anwendung historischer hygienischer Gerätschaften ist wenig geschrieben worden. Zur Zeit ihres Gebrauchs war dies wohl kein Thema und später verhinderte dies "Sitte und Anstand". Im keramischen Bereich betrifft dies den 'Bourdalou' (transportabler kleiner Nachttopf) und den Speinapf. Im Inventar der Manufaktur Zürich/Schooren von 1800/1801 sind zwei "Speihmulten" unter den Geschirren genannt, ihre Form aber nicht beschrieben. Parallelen finden sich in Strassburger Fayence Paul Hannongs, mit Blaudekor, doch ist im Katalog der Hannongs kein "crachoir" aufgeführt. In neueren französischen Publikationen sind weitere gedrehte Speinäpfe gleicher Art abgebildet, neben anderen Keramikformen für den gleichen Zweck. Da sie jeweils im gleichen Angebot wie das Tafelgeschirr zu finden sind, fragt man sich, zu welchem Zeitpunkt wem und von wem diese mit Gewinde oder Tülle an Stielgriffen befestigten und wohl mit Sägemehl oder Asche gefüllten Gefässe zum Speien gereicht wurden.
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