Wohl Schweiz, Mitte 19. Jh.
Rindsleder
L. 115,5 cm, B. 11,5 cm (max.)
Inv. 1913.574.
Ausgeraubt zu werden, sei es im Gasthaus oder auf der Reise selbst, war eine nicht zu unterschätzende Gefahr für Reisende, und in Reisehandbüchern mangelte es daher nicht an praktischen Ratschlägen, wie man dieser Gefahr begegnen konnte. «Verwahre Dein Geld, so du auf der Reise bey dir führest, nicht alle an einem Orte, sondern einiges habe im Cofre, und auch nicht alle beysammen, einiges in verborgenen Schubsäcken u. s. w.», heisst es etwa in den Hinweisen des Julius Bernhard von Rohr aus dem frühen 18. Jahrhundert. Auch solle man sich mit Wechselbriefen ausrüsten, nur einen Teil der Ausgaben durch Bargeld bestreiten und seinen Wohlstand nicht zur Schau stellen, um keine Begehrlichkeiten zu wecken.
Eine Möglichkeit der sicheren Verwahrung boten Gürtel mit verdecktem Innenfach, sogenannte Geldgürtel.
So trug man Wertsachen direkt am Leib und hatte bessere Kontrolle darüber – ein Prinzip, das sich bis heute bewährt und in Gestalt der Reise- oder Tresorgürtel weiterlebt. Der Name «Geldkatze», der für diese Geldgürtel auch üblich war, mag vom Anschmiegen an den Körper oder von ihrer Form herrühren, die an eine zusammengerollte Katze denken lässt. Die Gürtel waren breit genug, um neben Geld auch wichtige Unterlagen wie Pässe, Wechselbriefe oder Empfehlungsschreiben hineinzuschieben.