Europa (Frankreich?), um 1825
Wolle und Seide
Jacquard, Köper 2/2, lanciert
L. 333, B. 142 cm, Fransen 8 cm
Inv. 1954.88.
Der original indische Kaschmirschal ist aus der Wolle der Tibeter Ziege gewoben und die Muster oft gestickt. Die Einführung dieses Kleidungsstücks als modischer Umhang durch Kaiserin Josephine, die Gemahlin Napoleons I., und die daraus hervorgehende grosse Nachfrage führten dazu, dass diese Schals in Indien und bald auch in Europa in immer neuen Abwandlungen ihres klassischen Palmettenmusters gewoben wurden. Dass hier der Grund vierfarbig ist und der Dekor aus acht weiteren, in Schussrichtung eingebrachten Farben besteht, ist ein Beispiel für die hohe Qualität der Frühzeit. Spätere Kaschmirschals dienten als capeartig umgehängte Mäntel. In der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts konnten sie grosse Dimensionen annehmen und auch zu Damenkostümen verarbeitet werden. In Basel überlebten sie vor allem als Flügel-Decken.