Paris, Mitte 18. Jh.
Silber, Strass
4,5, 5 cm
Etui: Maroquineriearbeit
11, 5,8, 2,5 cm
Inv. 1961.213.
Die aus dem Besitz einer wohlhabenden Basler Familie stammenden Schuhschnallen sind aus Silber gegossen und die Schliessen teilvergoldet. Sie sind aus Diamantimitationen, aus Strass, einer Sonderform des hochbrillanten Bleiglases mit hohem Anteil an Quarzsand, besetzt, ohne indes billige Ware zu sein. Die Erfindung dieser Simili-Diamanten wird heute dem Strassburger Chemiker und Juwelier Georges Frédéric Stras (1710-1773) und nicht mehr dem Wiener Juwelier Strasser zugeschrieben. Paris war ein Zentrum der Herstellung dieser künstlichen Edelsteine; 1767 sind gegen 300 Personen mit der Verarbeitung der "pierres de Stras" bezeugt. Die Steine werden wie Edelsteine geschliffen. Um Brillanz zu steigern, werden sie auch rückseitig facettiert und mit einer Manschette aus Silberfolie hinterlegt. Die sorgfältige Präsentation der Schuhschnallen in einem Maroquinerie-Etui weist sie als eigentliche Schmuckstücke aus.