Logo des Historischen Museums Basel
Militaria

Zwei Handfeuerspritzen der Zunft zu Brotbecken

Eckdaten

Herstellungsort unbekannt, 1. Hälfte 17. Jh. datiert

Inv. 1884.163.

Beschreibung

Die Verantwortung der Zünfte und Gesellschaften für das Löschwesen erstreckte sich auf den Zeitraum von deren Bildung im Spätmittelalter bis zur Feuerordnung im Jahre 1763, als das Löschwesen allmählich anderen Organisationen übertragen wurde. Die älteste bekannte Basler Feuerordnung stammt vom 10. Dezember 1411. Es ist eine Kriegsalarmordnung, die das Löschwesen nur beiläufig erwähnt. Bei Feuerausbruch hatten sich die Zunftangehörigen auf dem Kornmarkt beim Rathaus einzufinden, die Bewohner der Vorstädte mussten sich bei den Toren versammeln. Jede Zunft schickte ihre Angehörigen zum Löschen an die Brandstätte. Die Löschgeräte wurden zum überwiegenden Teil von den Zünften und Gesellschaften gestellt. Die vier Ratsknechte hatten für Ordnung zu sorgen und jene zu büssen, die «kein wasser tragent noch löschent […] und gaffent.»
Die Löschgeräte beschränkten sich lange auf Eimer, Feuerhaken und Äxte. Feuerspritzen fehlten noch gänzlich. Brennende Häuser wurden mit Feuerhaken eingerissen, um die Ausbreitung des Feuers auf be-nachbarte Häuser zu vermeiden.
Nach dem Brand des Zunfthauses der Schiffleute an der Schifflände im Jahre 1533 beschloss der Kleine Rat, Bernhard Meyer nach Frankfurt abzuordnen, um dort 20 bis 30 Handfeuerspritzen zu kaufen. Der Ratsbeschluss ist der älteste Hinweis auf den Ankauf von Handfeuerspritzen, die im 16. und 17. Jahrhundert in Basel neben den Eimern die wichtigsten Löschgeräte waren. Neben dem Kleinen Rat kauften auch die Zünfte immer wieder Handfeuerspritzen und liessen die Geräte mit ihrem Zunftwappen versehen. Wichtigstes Produktionszentrum messingener Handfeuerspritzen war Nürnberg, wo das Gerät im 15. Jahrhundert erfunden worden war. Die Wirksamkeit war nicht sehr hoch, zur Bekämpfung von Kleinfeuern aber erfülltendiese Spritzen mit einem Wasserinhalt von ungefähr 2 Litern ihren Dienst. Die Bedienung war einfach. Zieht man den hölzernen Stöpsel aus dem Messingrohr, wird Wasser angesogen; stösst man den Stöpsel in die Gegenrichtung, spritzt das Wasser aus dem Rohr. Die Handfeuerspritzen waren während Jahrhunderten verbreitet. Ihre Langlebigkeit ist ein Hinweis dafür, dass das Löschwesen im 17. Jahrhundert noch auf dem Stand des Spätmittelalters war. Die Handfeuerspritzen wurden erst durch die grossen Feuerspritzen abgelöst, die der Kleine Rat von Basel im Jahre 1681 kaufte.

Auswahl ähnlicher Objekte

 
Kontakt

Historisches Museum Basel
Direktion & Verwaltung
Steinenberg 4
Postfach
CH – 4001 Basel

Empfang: +41 61 205 86 00
historisches.museum(at)bs.ch

Newsletter-Anmeldung
Logo: FacebookLogo: InstagramLogo: TwitterLogo: YouTube
Logo: Kultur inklusiv
Heute von 10 bis 17 Uhr geöffnet
Heute von 11 bis 17 Uhr geöffnet
Heute von 11 bis 17 Uhr geöffnet
Dienstag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr
Mittwoch bis Sonntag 11 bis 17 Uhr
Mittwoch bis Sonntag 11 bis 17 Uhr