Basel, 1846
Valentin Sauerbrey
Holz, Stahl, Messing, Leder
L. gesamt 144,5 cm
L. Lauf 96,5 cm
Inv. 1949.62.a.
Im Jahre 1846 gelang Christian Friedrich Schönbein in Basel eine Entdeckung, welche für die Entwicklung der modernen Explosionsstoffe von grosser Tragweite geworden ist. Die von ihm erfundene Schiessbaumwolle, ein Gemisch von in Schwefel- und Salpetersäure getränkten Baumwollfasern, entwickelte bei der Explosion eine grössere Triebkraft als das bisher gebräuchliche Schwarzpulver. Ausserdem hatte die Schiessbaumwolle den Vorzug, ohne Rückstände und Rauch zu verbrennen. Der Basler Zeugwart, Valentin Sauerbrey, konstruierte ein Zündnadelgewehr für Schiess- baumwolle-Patronen, mit dem erstmals rauchlos geschossen werden konnte. Im Jahre 1849 wurden in Bern in Anwesenheit von Bundesrat Ulrich Ochsenbein und General Henri Dufour Schiessproben durchgeführt. Dem neuen Triebmittel war jedoch wenig Erfolg beschieden, weil es selbstentzündlich und nicht lagerbeständig war. Sauerbrey schenkte das Gewehr (auf dem Lauf bezeichnet: V. SAUERBREY IN BASEL) mit Patronen und einer Schachtel Schiessbaumwolle 1877 dem Institut für Organische Chemie. Die Herstellung eines rauchlosen Nitrozellulosepulvers aus Schiessbaumwolle, welches das alte Schwarzpulver ersetzte, gelang erst 1886 dem Franzosen Paul Vieille.
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