Basel, um 1468
Wollwirkerei, in zwei Teile zerschnitten
je H. 123–128,5, L. 253 cm
Inv. 1981.88.
Der Wandbehang wurde zur Neueröffnung des Historischen Museums Basel 1981 mit öffentlichen und privaten Mitteln aus süddeutschem Adelsbesitz erworben. Er zählt zu den kostbarsten der Basler Sammlung. Die Bildfolge zeigt Wildleute bei der Treibjagd nach der Art von Edelleuten. Ein mit Saufeder, Säbel und Hifthorn bewehrter Jäger nimmt Abschied von seiner kochlöffelschwingenden Hausfrau und folgt seinen Hunden bei der Treibjagd eines Hirsches an den Waidzaun. Dem Stellen eines weiteren Netzes durch zwei Wildleute folgt das Bild eines Jägers beim Schäkern mit einer Falknerin. Eine weitere Jägerin nimmt von ihrem Gefährten eine erjagte Wachtel entgegen sowie das zweideutige Versprechen auf noch mehr Gaben von «Zahmem und Wildem». Der Wandteppich ist um 1468 zur Hochzeit Hans von Flachslandens mit der St. Gallerin Barbara von Breitenlandenberg geschaffen worden. Hans von Flachslanden war 1454–1463 Bürgermeister von Basel. Ihre beiden Wappen besetzen die vier Ecken des Teppichs. Dem Anlass entsprechend ist das Bildthema als Metapher für eine Jagd nach der Gunst des anderen Geschlechts zu verstehen.
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