Basel(?), 1598
Flächendeckende, abgezählte Stickerei
mit Wolle und Metallfäden auf Leinengrund
H. 75, L. 230 cm
Inv. 1910.225.
Der aus altem Basler Familienbesitz stammende Wandteppich dokumentiert ein unbekanntes Basler Frauenleben. Die Charitas genannte Mutter steht inmitten ihrer Schar von 13 Kindern, von denen sieben dem ersten, bereits verstorbenen Ehegatten zugeordnet sind. Er hat vor seinem Tode Mutter und Kinder Gott anvertraut. Sechs weitere Kinder, fünf Mädchen und ihr Jüngstes, stammen vom zweiten Ehemann rechts, der sich dahingehend äussert, dass Gott vor dem ewigen Leben zunächst Glück verliehen hat und, hoffentlich, noch weiterhin geben wird. Sie selbst bestätigt, dass ihr Gott durch seine Gnade in zwei Ehen 13 Kinder gegeben hat. Sie stehen in einer Reihe vor lockerem Rankenwerk, die Kinder links in spielerischem Tun, die Mädchen rechts sittsam steif. Die älteren Kinder sind wie kleine Erwachsene nach der zeitgenössischen Mode vermögender Bürger gekleidet. Details geben Auskunft über ihr Spielzeug (Steckenpferd, Windrad) sowie über modische Accessoires wie Gürtel mit Beutel und Besteck, Zierschürzen und Kopfbedeckungen und zeigen die seltene Darstellung eines Schirms.
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