Basel, um 1490
Wollwirkerei
drei Fragmente:
H. 95, L. 50-51 cm
H. 103, L. 131 cm
H. 98, L. 78 cm
Inv. 1870.741.
In der Hauptszene zeigt der Wandbehang zunächst die sommerliche Musse höfisch gekleideter Leute in einer reichen Gartenlandschaft, deren botanisch erkennbare Blumen in Beziehung zur Liebe und damit auch zum Leid stehen.Ein Hauszelt bietet Schatten. An seiner Stirnseite und auf den beiden Fähnchen sind die Wappen der Basler Geschlechter "zem Lufft" und "Meyer zum Pfeil" angebracht. Im Raum sitzt auf einer Stabellenbank ein vornehmes Paar am Steintisch beim Kartenspiel. Ein Jüngling sorgt für das leibliche Wohl, indem er Tranksame in einen Becher giesst. Ein kostbarer Staufbecher steht neben Fruchtschale und Rettich auf dem Tisch. Doch die Sommerstille trügt: Es herrscht erotische Spannung, die auch von den Figuren auf den beschädigten Seitenfragmenten bestätigt wird. Mit seiner letzten Karte ergibt sich der junge Mann der Dame mit den Worten: "den. us. wurf. hand. ihr. wohl. besunnen". Und sie bestätigt stolz: "Do. mit. han. ich. das. spil. gewunnen".
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