17. Jh.
Eisen geschmiedet, gebläut
Messing gegossen, geschnitten, graviert
H. mit Bügel 15, B. 8,5, T. 4,5 cm
Inv. 1883.50.
Vorhängeschlösser nennt man jene Schlösser, die nicht auf einem Träger fixiert sind und die einen Bügel besitzen; ihr grosser Vorteil ist, dass sie abgenommen und anderswo verwendet werden können. Unser Exemplar zeichnet sich durch eine besonders schöne Verarbeitung, durch eine ziemlich seltene Materialkombination (Messing auf gebläutem Eisen) und durch einen raffinierten Mechanismus aus. Dem Schlosskasten ist vorne und hinten eine durchbrochene, gravierte Messingplatte aufgelegt. Eine gegossene Messingbüste verdeckt das Schlüsselloch. Der dunkelblaue Grund des Schlosskastens erhöht die Leuchtkraft des Messings. Will man das Schloss öffnen, muss ein messingenes Ornamentteilchen (beim Haar der Büste) verschoben werden, dadurch wird eine kleine Öffnung zugänglich. Mit einem Stift kann die Arretierung der Büste auf der anderen Seite gelöst werden. Durch Drehung der Büste wird das Schlüsselloch frei. Mit dem Schlüssel löst man die Arretierung des Bügels, der mit dem seitlichen Stift hochgestossen werden kann; endlich ist das Schloss geöffnet.