Basel, um 1410/20
Wollwirkerei
drei Teilstücke: H. 70, L. 207 cm,
H. 77,5, L. 206 cm, H. 75, L. 75,5 cm,
ursprüngliche Länge ca. 630 cm
Inv. 1880.61.
Der Wandbehang ist dank der Aufmerksamkeit des Geschichtsforschers Auguste Quiquerez erhalten geblieben, der ihn 1880 im heutigen Gebiet des Kantons Jura in drei Fragmenten auf dem Wagen eines Wegmeisters entdeckt hatte. Vor dunklem, mit blaublühendem, zauberkräftigem Immergrün durchwobenem Grund stehen in dramatischem Wechsel sanfte Gestalten und dräuende Ungeheuer. Sie werden von zarten, höfisch gekleideten Jünglingen und Jungfrauen an reichgeschmückten Halsbändern und Ketten geführt. Mit der magischen Kraft bestimmter Blütenzweige gelingt es den Paaren, die ungestüme Kraft der Fabeltiere zu bändigen. Die Darstellung nimmt das auf den Basler Wirkteppichen in Varianten immer wieder aufgenommene Thema der Gegenüberstellung wildester Natur - auch im übertragenen Sinn - und deren Zähmung mit höfischen Sitten auf.