Olsberg AG, 18. Jh.
aus dem Kloster Olsberg AG
Unbekannter Meister
Zinn gegossen, gelötet, graviert
H. 34 cm
Inv. 1893.336.
Die Kirche bevorzugte stets Sakralgerät aus Edelmetall, billigte die Verwendung von Sakralgerät aus Zinn gleichwohl bereits im Mittelalter. Kirchliches Zinn erlangte nie Stellenwert und Bedeutung des Gebrauchszinns, steht aber am Anfang der Überlieferungsgeschichte von mittelalterlichem Zinngerät überhaupt. Erst im 17. und 18. Jahrhundert wurde Zinn wieder vermehrt zu Kirchengerät verarbeitet. Der Grossteil der zinnernen Sakralobjekte des Museums datiert aus diesem Zeitraum. So auch die aus dem Kloster Olsberg AG stammende Messkanne, die von einem unbekannten Basler Zinngiesser des 18. Jahrhunderts gefertigt wurde. Das Schenkgefäss zeigt den Typus der in der Deutschschweiz allgemein verbreiteten Schnabelstize. Die Kanne - formal dem Gebrauchsgefäss entsprechend - gibt ihre kirchliche Bestimmung einzig in ihrem Schmuck zu erkennen: Den Kannenleib ziert eine reich gravierte Kreuzigungsdarstellung mit dem Kruzifixus zwischen Maria und Johannes Evangelista.