1745
Eisen gegossen
H. 135,5, B. 124,5 cm
Inv. 1896.100.a.
Die Ofenplatte wurde 1896 zusammen mit einer zweiten, identischen Platte vom Baudepartement dem Museum überwiesen. Wie aus einer Planzeichnung des Staatsarchivs von 1824 hervorgeht, waren die Platten einst Bestandteil eines auf dünnen Füssen lastenden Eisenofens, der zum raschen Anheizen der Hinteren Kanzlei des Basler Rathauses diente. Auch die Ikonographie der Platten weist darauf hin, dass sie nicht für einen privaten Auftraggeber, sondern für eine staatliche Liegenschaft geschaffen wurden.
Zwei gegeneinander blickende Basilisken halten einen Baselschild. Diese Fabelwesen waren seit dem Mittelalter neben Engeln, Wildleuten und Löwen beliebte und verbreitete Basler Schildhalter. Ornamentik im Régence-Stil lockert die grossen, fast quadratischen Plattenflächen auf. Obwohl die Platten wahrscheinlich in offiziellem Auftrag hergestellt wurden, sind weder Formschneider noch Giesser bekannt. Die aus dem Jahre 1745 stammenden Platten von guter künstlerischer Qualität und von sauberer technischer Ausführung belegen, dass selbst Jahrhunderte nach der Hochblüte des Plattengusses im 16. Jahrhundert bedeutende Werke des Eisengusses geschaffen wurden.