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Textilkunst

Erinnerungstuch «Eidgen. Schützenfest in Frauenfeld» 1890

Eckdaten

wohl Ostschweiz, 1890

Baumwolle, Stoffdruck in zwei Farben

H. 68,8 cm, B. 77,4 cm

Inv. 2006.315

Beschreibung

Das quadratische Baumwolltuch ist ein Andenken an das Eidgenössische Schützenfest in Frauenfeld von 1890. Im rechteckigen Bildfeld überreicht Helvetia dem Siegerschützen, der mit wehender Fahne und Gewehr vor der Stadtansicht von Frauenfeld posiert, einen Lorbeerkranz. Zwei Kirchtürme - jene der Katholischen Pfarrkirche St. Nikolaus und der Evangelischen Kirche - ragen aus der Stadtsilhouette hervor. Im Vordergrund liegt ausgebreitet eine weitere Schweizer Fahne, ein Löwe legt seine Pranke auf die Stange. Lorbeerzweige, eine Zielscheibe und in den unteren Ecken die Wappenschilder des Kantons Thurgau und der Stadt Frauenfeld sind als weiteres Zierwerk vorhanden. Vier ovale Bildfelder in den Ecken des Tuches zeigen je zwei Mal das Schloss Frauenfeld und die Festhütte. Eine üppig gefüllte Obstschale auf allen vier Seiten weist auf den im Kanton Thurgau noch heute intensiv betriebenen Obst- und Weinbau hin. 1824 wurde in Aarau anlässlich des ersten Eidgenössischen Schützenfestes der Schweizerische Schützen-verein (der heutige Schweizer Schiesssportverein) gegründet. Dieser Verein veranstaltete fortan in regelmässigen Abständen die Eidgenössischen Schützenfeste, die auch heute noch durchgeführt werden. Solche Feste waren nicht nur beliebte Volksfeste, sondern besassen im 19. Jahrhundert auch eine hervorragende politische Bedeutung. Reden zu innen- oder aussenpolitischen Themen - gehalten auf der Tribüne in der Festhütte - liessen die Wogen der Begeisterung oder Ablehnung hoch gehen.

Die zu Beginn sehr bescheidenen Festbauten wurden im Verlaufe der Zeit immer prachtvoller. Ein Beispiel: Die Bauten und Einrichtungen für das Eidgenössische Schützenfest Bern 1910 kosteten rund 390'000 Franken.

Diese eigens für diesen Anlass errichteten und danach abgerissenen Gebäude zeugen von der Bedeutung und dem Stellenwert dieses Festes. Dies erklärt umso mehr den Willen, die Festhütte auf Souvenirs wie auf diesem Erinnerungstuch zu verewigen.

Damaliger Sieger und damit Meisterschütze des Eidgenössischen Schützenfestes Frauenfeld war Alois Angehrn von Amriswil. Ob er in porträthaften Zügen dargestellt ist, ist fragwürdig und würde voraussetzen, dass das Tuch erst nach dem Fest gedruckt worden wäre. Wohl eher ist anzunehmen, dass solche Tücher anlässlich des Schützenfestes als Preis an die Schützen verteilt wurden oder als Souvenirartikel erhältlich waren.

Für Hinweise und Erklärungen danke ich Frau Cornelia Weber, Schweizerisches Schützenmuseum Bern.

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