Basel, 18. Jh.
Bronze gegossen, Eichenholz gedrechselt
H. 7 cm, Dm. bei Öffnung 7,5 cm
Inv. 1906.2848.
Im Mass- und Gewichtswesen bestanden bis ins 19. Jahrhundert selbst in der kleinen Eidgenossenschaft Dutzende verschiedene Rechnungssysteme, die zwar den lokalen handwerklichen Verhältnissen genügten, im überregionalen Handelsverkehr aber ein kompliziertes Umrechnen in andere Systeme voraussetzten. Die Stadt Basel hatte mit dem Erwerb wichtiger Herrschaftsrechte um 1400 auch die Hoheit über Mass und Gewicht an sich gezogen. Die Ordnung blieb in den Grundzügen bis ins 19. Jahrhundert bestehen. Erst die Industrialisierung und die Zunahme des internationalen Handels setzten der Vielfalt und dem Wirrwarr ein Ende. Die Bundesverfassung von 1874 vereinheitlichte das Mass- und Gewichtssystem auf eidgenössischer Ebene und passte dieses auf der Grundlage von Meter und Kilo dem internationalen Standard an. Das abgebildete Massgefäss fasst 0,355 Liter und entspricht somit einer sehr kleinen Einheit, die man in Basel Schüssel nannte. Das Bronzegefäss, das auf der Wandung einen Baselschild mit dem Basilisken als Wappenhalter zeigt, wiegt mit 1263 g unverhältnismässig schwer. Es wird im Alltag kaum als Messinstrument verwendet worden sein, vielmehr wird es sich um ein Muttermass gehandelt haben, das der Behörde zur Eichung anderer Gefässe diente.
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