Basel, 16./17. Jh.
Bronze gegossen
H. des grösseren Gefässes 20 cm, Dm. 37 cm
H. des kleineren Gefässes 10 cm, Dm 27 cm
Inv. 1906.2838. und 1906.2839.
Getreide - in den Basler Quellen bis 1798 immer als Frucht bezeichnet - war bis in die neueste Zeit das wichtigste Nahrungsmittel für den Menschen. Es wurde bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts nicht gewogen, sondern ausgemessen. Dasselbe gilt für Hülsenfrüchte, Beeren, Salz, Honig und anderes. Ausmessen war einfacher als Wiegen, wozu man Gewichte und Waage benötigte. Trotz der lokalen Vielfalt im Mass- und Gewichtswesen der alten Eidgenossenschaft bewegten sich die vergleichbaren Hohlmasseinheiten um 20 Liter. Während das Grundmass im schweizerischen Mittelland als Viertel bezeichnet wurde, sprach man in Basel vom Sester, der ein Fassungsvermögen von 17,08 Liter aufwies. Die beiden bronzenen Massgefässe zu 1 Sester (17,08 Liter) und zu 1/2 Sester (8,54 Liter) gehörten ursprünglich kaum zur gleichen Serie. Wegen des schweren Eigengewichtes (Bronze) kann ein Gebrauch in der täglichen Handelspraxis ausgeschlossen werden. Mit grosser Wahrscheinlichkeit dienten die beiden Gefässe der Behörde als Muttermasse zur Eichung anderer, handlicherer Getreidehohlmasse; darauf deuten auch die Wappenschilde mit dem Hoheitszeichen von Basel hin.
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