Oberrhein, 1521
H. 42, B. 31 cm
Inv. 1923.246.
Die Wappenscheibe der Stadt Breisach zeigt das Geschwisterpaar St. Gervasius und St. Protasius, deren Gebeine angeblich durch Rainald von Dassel, den Kölner Erzbischof und Kanzler Kaiser Friedrichs I., im Jahre 1162 von Mailand in die oberrheinische Stadt überführt worden waren. Ihre Verehrung als Stadtpatrone von Breisach erlebte mit der Entstehung zahlreicher lokaler Bildwerke im ausgehenden Mittelalter einen Höhepunkt. Die Heiligen sind, wie die wenige Jahre später geschaffenen Hochaltarfiguren des Meisters H.L. im Breisacher Münster, in fürstlichem Gewand und mit den auf ihren Märtyrertod hinweisenden Werkzeugen, Geissel und Schwert, dargestellt. Ihre stilistische Verwandtschaft mit Zeichnungen des in Strassburg und Freiburg i. Br. tätigen Hans Baldung Grien ist unverkennbar. Ebenso zeugt das Oberbild mit einer heiteren Bade- und Fischerszene von des Malers Einfluss.