Basel, um 1545
David Joris zugeschrieben
Monolithscheibe
Dm. 20 cm
Inv. 1905.498.
Die laut mündlichen Überlieferungen aus der Niklaus-Kapelle des Basler Chorherrenstifts St. Peter stammende Serie von ursprünglich sieben, heute sechs kleinen Rundscheiben mit christlichen Tugenden lässt sich schwerlich in die Basler Glasmalerei der nachreformatorischen Zeit einordnen. Aufgrund ihres niederländischen Stils wurden die Monolithscheiben in zarter Schwarzlot- und Silbergelbmalerei denn auch dem seit 1544 in Basel weilenden Delfter Glasmaler David Joris zugeschrieben. Die lateinisch ("Charitas") und niederländisch ("liefde") beigeschriebene Personifikation der Liebe steht in üppigem Gewand vor dem Hintergrund einer weiten Flusslandschaft. Sie trägt - als Symbol für den Opfertod Christi - das Nest eines Pelikans, der seine Jungen mit seinem eigenen Blut nährt.