Basel, 1593
Eichen- und Nussbaumholz
H. 316, B. 236 cm
Inv. 1879.27.
Im späten 16. Jahrhundert erfuhr das Haus der Basler Zunft zu Spinnwettern (Zunft der Bauhandwerker) an der Eisengasse im Inneren bauliche Veränderungen. Dabei wurde die Zunftstube im ersten Obergeschoss 1593 mit einer prunkvollen Tür und einem entsprechenden Wandtäfer versehen. Eine Strassenkorrektion bedingte 1839 den Abbruch des Zunfthauses. Die mit Schnitzwerk und Intarsien geschmückte Tür blieb als einziges Zeugnis dieser innenarchitektonischen Raumgestaltung und als ein hervorragendes Werk der Basler Schreinerkunst der Spätrenaissance erhalten. Säulen korinthischer Ordnung und geschnitzte, hermenähnliche Wangen flankieren die Tür und tragen den verkröpften Türsturz. In dessen Mitte ist eine Kartusche mit Inschrift eingelassen, welche die Neuausstattung der Zunftstube und die im Jahre 1593 amtierenden Ratsherren und Zunftmeister erwähnt. Das Zunftschild und die Wappen des inschriftlich genannten Zunftvorstandes zieren den gesprengten Giebel des Türaufsatzes. Hinter dem linken Säulenkapitell ist ein bis anhin nicht identifiziertes Wappen versteckt, das als die Signatur des Schreinermeisters verstanden werden darf.