Basel, um 1790
Eichenholz
gewirkte Bezüge aus Aubusson
H. 95, B. 62,5, T. 63 cm
Inv. 1923.320.c.
Der Louis-XVI-Fauteuil gehört zu einer kompletten Sitzgarnitur, die aus einem Sofa, vier Armlehnsesseln, sechs Polsterstühlen und vier Taburetten besteht. Das Ensemble wurde für den 1787-1790 erbauten Segerhof, einen Kaufmannssitz der Familie Burckhardt in Basel, en suite mit der Wandbespannung für die "Visitenstube" erworben. Während die eichenen Gestelle der Möbel in ihrer spröden Eleganz wohl von einem Basler Stuhlmacher stammen, wurden die gewirkten Bezüge 1790 in Frankreich bei Elias Grellet in Aubusson besorgt. Sie zeigen Tiermotive, zum Teil nach Fabeln La Fontaines, auf den Sitzflächen, und Genreszenen auf den Lehnen. Die Einrichtung der Visitenstube, die 1951 in das Haus zum Kirschgarten übertragen wurde, bildet mit ihrem Eichentäfer, den geschnitzten, früher teilweise vergoldeten Supraporten, den Wirkteppichen und der Sitzgarnitur eine dekorative Einheit. Sie dokumentiert damit den in der Wohnkultur am französischen Vorbild orientierten, gestiegenen Anspruch des reformierten Stadtbürgertums.