Lunéville/F, 2. Drittel 18. Jh.
Lindenholz(?), geschnitzt und vergoldet
Marmorplatte
Tisch: H. 81,5, B. 88,5 cm
Spiegel: H. 293 cm
Inv. 1934.82.
Das schlank proportionierte Ensemble in den Übergangsformen vom Louis XV zum Louis XVI stammt aus dem Wendelstörferhof in Basel, dem auch als "Weisses Haus" bekannten Stadtpalais des Bandfabrikanten Jakob Sarasin. Für die anspruchsvollere Einrichtung des 1763-1770 durch den Architekten Samuel Werenfels erstellten Neubaus wurden u. a. Gemälde, Stoffe, Tapisserien, Tapeten, Möbel und Beleuchtungskörper aus Amsterdam, Frankfurt, Koblenz, Colmar, Konstanz, Innsbruck, Bern, Besançon und Nancy direkt oder über Händler bezogen. Die Bezeichnung auf der Unterlage des Spiegels, "J. B. Dubost de Luneville en Lorene près Nancy", gibt in diesem Fall einen Hinweis auf den Herstellungsort. Den Spiegelrahmen zieren mit Pelikan und rankenden Rosen Motive, die als Freimaurersymbole in direkte Beziehung zum Hausherrn Jakob Sarasin zu bringen sind. Sie finden sich auch auf Urkunde und Siegel der "grande loge mère égyptienne des pays helvétiques" wieder. Sarasin war Maître de Chef der 1781/1782 durch Cagliostro in Basel eingeführten Vereinigung, die neben den zwischen 1768 und 1783 bestehenden regulären Freimaurerlogen bestand.