Basel, um 1450
Konstruktionsholz und Schnitzwerk: Linde
verzinnte Eisenbeschläge
H. 356, B. 268 cm
Inv. 1904.375.
Laut einem Inventar von 1477 wurde der zweigeschossige, viertürige Schrank von dem 1452 verstorbenen Kaplan Johannes Hanffstengel gestiftet. Er war im oberen Gewölbe der romanischen Sakristei des Basler Münsters einem Gewölbejoch eingepasst, eine Situation, die beim Einbau der erhaltenen Schrankfront in die Schatzkammer in der Barfüsserkirche 1906 rekonstruiert wurde. Das Rahmenwerk des spätgotischen Möbels ist von einem durchbrochenen geschnitzten Laubrankenfries mit Vögeln, Blumen und Trauben umgeben und oben von einem Zinnenkranz bekrönt. Die Füllungen der Türflügel sind mit rot und blau hinterlegtem Mass- und Stabwerk verziert. Die Eisenbeschläge wachsen in stilisierten Doppelranken aus, die an drei Stellen in Form eines Baselstabs ausblühen. Damit ist ein Hinweis auf die hohe Bestimmung des Schrankes gegeben: Er diente zur Aufbewahrung liturgischer Geräte des Basler Münsterschatzes.