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Uhren und wissenschaftliche Instrumente

«Neperianische Rechen-Stäblein»

Eckdaten

Michael Scheffelt (Autor)

Daniel Bartholomä (Verleger)

Ulm, 1714

Kupferstich auf Papier

auf Karton kaschiert

Letterndruck, Brokatpapier

L. 7,8 cm, B. 0,8 cm (Stäblein)

H. 8,3 cm, B. 5,7 cm, T. 2,5 cm (Schachtel)

Inv. 1882.35.

Beschreibung

Vorläufer des Rechenschiebers
Der schottische Mathematiker John Napier (1550–1617), im deutschsprachigen Raum auch «Neper» genannt, hatte um 1600 diese Rechenstäbchen entwickelt, die als Vorläufer des Rechenstabes und damit der Rechenmaschinen gelten können. Sie erleichtern die vier Grundrechenarten, indem sie beispielsweise die Multiplikation auf das Addieren mehrerer Zahlen zurückführen.

So lassen sich durch das richtige Aneinanderlegen und Ablesen der schmalen Streifen, auf denen das kleine Einmaleins von 1 bis 9 aufgedruckt ist, verschiedene Rechnungen ausführen.

In der Abbildung ist die Multiplikation der Zahl 43'743 mit einer beliebigen Zahl zwischen 1 und 9 ausgelegt. In der entsprechenden Querreihe, die durch den Multiplikator vorgegeben und durch das links liegende breitere Kärtchen angezeigt wird, liest man die Zahlen ab. Dabei addiert man über jeweils zwei Rechenstäblein hinweg die kleinen Ziffern, die innerhalb der gestrichelten Diagonalen stehen. Gesetzt den Fall, man möchte die 43'743 mit 7 multiplizieren, so ergibt sich 2 + | 8+2 | + | 1+4 | + | 9+2 | + | 8+2 | + 1, was zusammengezählt – und zwar von rechts nach links und mit dem jeweiligen Übertrag – 306'201 ergibt. Man kann, durch die korrekte Addition verschiedener solcher Ergebnisse, recht einfach auch mehrstellige Zahlen miteinander multiplizieren.

Diese Vereinfachung machte das System für viele Rechnungen im Handel sehr geeignet. Meist sind die erhaltenen Rechenstäbe als Vierkantstäbe aus Holz mit insgesamt vier Zahlenreihen gebildet. Wegen ihrer Form werden sie im Englischen als «Napier’s bones» («Napiers Knochen») bezeichnet. Deren Strapazierfähigkeit und gute Handhabbarkeit fehlt dem ausgestellten, sehr kleinformatigen Beispiel, das auch wegen des beigegebenen Anleitungsbüchleins eher zum Erlernen der Methode als zum ständigen Gebrauch geeignet scheint. Die letzte Sicherheit zu dieser Vermutung gibt der Titel mit der darin formulierten Zielsetzung, «sonderlich der curieusen Jugend zu Lieb, auf eine gantz anmuthige, leichte und kurtzweilende Art, das Rechnen beyzubrigen».

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