Basel, 1. Drittel 19. Jh.
Nikolaus Wilhelm Götz
1. Drittel 19. Jh.
Birnbaumholz
H. 15, B. 23 cm
Inv. 1896.190.d.
Das vierteilige Model, signiert GRAVEUR * GOETZ * IN BASEL *, zeigt Szenen von kostüm- und kulturgeschichtlichem Reiz. Links oben in der Szene der Geburt Christi erscheint der erste Hirte, das Christkind anzubeten. Die kniende Maria ist nach der Mode der Empirezeit in ein langes Gewand aus feinem Stoff gekleidet. Das Feld darunter zeigt die Flucht nach Ägypten: Joseph trägt sein Zimmermanns-Werkzeug auf dem Rücken. Rechts oben hat ein Kanonier eben mit der Lunte den Kanonenschuss ausgelöst. Seine Uniform mit Dreispitz, langschössiger Weste, kurzem Gilet und Kniebundhosen ist in das frühe 19. Jahrhundert zu datieren. Darunter die Szene einer winterlichen Ausfahrt im eleganten Schwanenschlitten, das Paar nach der Mode gekleidet, das Pferd mit einer Schellenschabracke bedeckt. Nikolaus Wilhelm Götz, um 1835 als wohnhaft im "minderen Basel" als "Devisenmacher" nachgewiesen, stach auch Model zum Ausformen von Tischdekorationen aus Tragant (vergleichbar mit dem heutigen Gebrauch von Salzteig). Solche kleinformatigen Dekorationen wurden oft auch mit schriftlichen "Devisen", Sinnsprüchen, versehen.