Süddeutschland(?), Ende 15. Jh.
Buchenholz, bemalt
L. 13,5, B. 7,5 cm, H. 4 cm
Inv. 1885.99.
Kleine, aus dem 15. Jahrhundert erhaltene Kästchen sind meistens beschnitzt. Aufgrund ihrer Motive gelten sie als Brautgeschenke und werden seit dem 19. Jahrhundert in Verklärung des Mittelalters Minnekästchen genannt. Bemalte Kästchen und Schachteln aus dieser Zeit sind selten, sie erscheinen jedoch zahlreich im 16. und 17. Jahrhundert in Süddeutschland und der Schweiz und leben in der Volks- und Souvenirkunst des 18. und 19. Jahrhunderts weiter. Eine Sondergruppe zeigt Malereien mit Temperafarbe auf glattpoliertem Wismutgrund. Dieses Metall wurde in Pulverform mit einem Bindemittel aufgeschlämmt, über einem Kreidegrund aufgetragen und zum Schutz vor Oxydation meist gelblich ("golden") lackiert. Hier wird Wismut im Rankendekor des Motivhintergrunds verwendet.