Konrad Witz oder Umkreis
Basel, um 1435/1440
Tempera auf Putz
H. 56,5 cm, B. 45,5 cm
Inv. 1870.692.
Zur Zeit des Basler Konzils (1431–1448), vielleicht unter dem Eindruck der Pestepidemie von 1439, entstand der seit dem 16. Jahrhundert berühmte Basler Totentanz. Davon haben sich 19 Fragmente erhalten, die beim Abbruch 1805 gerettet wurden. Die ursprünglich auf die Innenseite der Friedhofsmauer des Predigerklosters gemalte Bildfolge führte auf knapp 60 Metern Länge vierzig Todgeweihte verschiedenster Stände, Berufe, Lebensalter und Stimmungen vor. Der Herold ist mit den Wappenschilden Österreichs, Frankreichs, Englands und Burgunds als Diener vieler Herren dargestellt. Der Basler Totentanz gilt angesichts seiner frühen Entstehung als bedeutendstes Beispiel solcher Memento-mori-Bilder, wie sie seit dem 15. Jahrhundert vor allem in Bettelordensklöstern in ganz Europa Verbreitung fanden.