In der bedeutenden und umfangreichen Keramiksammlung des Historischen Museums Basel nehmen die Strassburger Fayencen eine besondere Stellung ein. Basel war im 18. Jahrhundert, als die Stadt blühenden Handel, grossen Wohlstand und rege Bautätigkeit aufwies, eine Stadt ohne eigene Produktion von Feinkeramik; hochwertiges Tafelgeschirr musste daher importiert werden.
Die Produkte der Strassburger Fayencemanufaktur erfüllten die Ansprüche der anspruchsvollen Basler Oberschicht bezüglich Feinheit des Materials und Qualität der Bemalung. Von der Gründung 1721 bis zum Konkurs der Manufaktur 1781 waren Strassburger Fayencen über ein halbes Jahrhundert lang das bevorzugte Geschirr in den vornehmen Basler Haushalten. Davon zeugen Basler Familienwappen auf den Tellern und Platten sowie die Herkunft zahlreicher Objekte aus alten Basler Familien. Einige prachtvolle Kachelöfen belegen, dass man sich bei der Ausstattung von Basler Häusern mit besonders hochwertigen Öfen ebenso nach Strassburg wandte wie für die Ausstattung der festlichen Tafel.