1788 datiert
Holz, bemalt; Kupfer, Messing, Keramik und andere Materialien
H. 38,5 cm, B. 33,2/65,8 cm (geöffnet/geschlossen), T. 19,5 cm
Inv.1897.200.
Seit dem 17. Jahrhundert waren grosse Puppenhäuser ein wichtiges Spielzeug der Mädchen in wohlhabenden Familien. Küche, Keller und Vorratsräume als zentrale Orte für die zukünftige Hausfrau waren dabei stets besonders reich ausgestattet. Aus dieser Konzentration auf den hauswirtschaftlichen Aspekt entstanden im späten 18. Jahrhundert neue Spielzeuggattungen: Separate Herde und eigenständige Küchen. Diese Spielzeugküche aus den Anfängen dieser Entwicklung besitzt in der rechten Ecke einen geschlossenen Herd, wie er im Laufe des 18. Jahrhunderts in den Städten die offene Feuerstelle in der Küche zu ersetzen begann. Links befindet sich ein kleines Gatter, in dem Hühner und anderes Federvieh gehalten wurden. Der vordere Teil des Daches kann zum besseren Hantieren hochgeklappt werden. Durch das Schliessen der Seitenflügel entsteht ein hausförmiger Kasten, in dem der Inhalt der Küche sicher verwahrt ist. Der hohe Kamin trägt die Jahreszahl 1788 und belegt, dass dieses Objekt zu den frühesten isolierten Spielzeugküchen gehört, die sich überhaupt erhalten haben.