Ludwig Adam Kelterborn
Basel, um 1845/50
Holz, Papier, Blech, Keramik, Textilien und andere Materialien
H.134,5 cm, B. 90 cm, T. 51,5 cm
Inv. 1949.51.
Das grosse Puppenhaus, das der Maler und Zeichenlehrer Ludwig Adam Kelterborn (1811–1878) für seine drei Töchter Elise, Emma und Lina (geb. 1840, 1847 und 1851) schuf, ist von ausserordentlicher Qualität. Die Vielzahl der Räume und ihre funktionsmässige Differenzierung entsprechen der grossbürgerlichen Wohnkultur im mittleren 19. Jahrhundert. Anhand dieses getreuen Abbildes eines grossen Haushaltes konnten die drei Mädchen spielerisch in ihre zukünftigen Aufgaben als Hausfrauen hineinwachsen. Elise Kelterborn erkannte diesen Zweck des Puppenhauses sehr deutlich, wenn sie in ihren Lebenserinnerungen 1923 über ihr Puppenhaus schrieb: «Es sollte mir Freude an einem schönen, geordneten Haushalt machen vom Keller bis auf den Estrich.» Das Puppenhaus ist, wie so oft in Basel, in einen schrankartigen Kasten eingebaut, der abschliessbar war und wohl nur an Sonn- und Feiertagen zum beaufsichtigten Spielen geöffnet wurde.