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Goldschmiedekunst

Kinderbesteck im Etui

Cartel

um 1730

Silber, getrieben, Eisen

Holz, Leder, punziert

L. 13,6 cm (Messer), L. 11,2 cm (Gabel)

L. 11,3 cm (Löffel), L. 14,8 cm (Futteral)

Inv. 1937.287.

Description

Ein kostbares Taufgeschenk?
Nur in wenigen Fällen hat sich Kinderbesteck aus der Zeit vor dem 20. Jahrhundert erhalten. Das ist kein Zufall der Überlieferung, sondern dadurch bedingt, dass es nur in geringer Anzahl vorhanden war. Vermutlich benutzten die meisten Kinder beim Essen das normale Besteck. Die Anfertigung eines speziellen, silbernen Kinderbestecks scheint die Ausnahme gewesen zu sein und deutet auf beträchtlichen Wohlstand. Angefertigt wurde es möglicherweise als ein kostbares Patengeschenk anlässlich einer Taufe.

In einem mit rotem, gepunztem Leder bezogenen Etui, das der Form des Inhalts genau angepasst ist, wurde das zierliche Miniaturbesteck aus Messer, Gabel und Löffel verwahrt. Die Formen und die Dekorationen weisen auf eine Entstehungszeit um 1730 hin. Da Goldschmiedemarken fehlen und die Schmiedezeichen auf der Messerklinge (Herz) und der Gabelrückseite (HS) nicht einzuordnen sind, lässt sich nichts Genaues über den Entstehungsort aussagen.

Etui und Inhalt entsprechen in Gesamtform und Details – wie etwa der langen Messerklinge und der nur wenig gebogenen, dreizinkigen Gabel – einem zeitgenössischen Erwachsenenbesteck. Die Bestimmung für ein Kind wird nur im Format ersichtlich, nicht in der Form: simple Verkleinerung statt funktionaler Anpassung. Dieses Phänomen ist auch im Bereich der Kleidung für die etwas grösseren Kinder jener Zeit festzustellen. Darin spiegelt sich die bis zur Aufklärung vorherrschende Auffassung von den Kindern als kleinen Erwachsenen wider.

Erstaunlich spät, erst im Verlaufe des 20. Jahrhunderts, entwickelte sich wirklich kindgerechtes Besteck, das auch in den Formen und Darstellungen auf die Bedürfnisse von Kindern Rücksicht nimmt. So vermeiden moderne Kinderbestecke spitze Zacken an den Gabeln und allzu zierliche Proportionen. Die Form der Messerklinge ist stets gerundet. Ausserdem sind die Proportionen breit und gedrungen, damit die Besteckteile auch von kleinen Kindern mit noch ungeübten Bewegungen gut gehalten werden können und die Speisen nicht herabfallen.

Zudem bezieht sich bei vielen Kinderbestecken der Dekor auf die kindliche Lebenswelt: Tiere, Spielzeuge und Motive aus Märchen- und Kinderbüchern schmücken die Stiele.

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