Basel, 1. Viertel 18. Jh.
Nussbaumfurnier, Ahorn und Zwetschge
auf Tannenholz; Langbänder; Schnappschliesse
und Schloss aus Eisen; Schlüsselschilder aus Messing,
durchbrochen gearbeitet und mit gebläutem Eisen
hinterlegt; Schlüssel fehlt; Innenauskleidung mit Kleisterpapier
H. 228 cm, B. 213 cm, T. 72 cm
Inv. 2006.312.
Im Kunsthandel konnte ein repräsentativer, zweitüriger Flachbarockschrank aus dem ersten Viertel des 18. Jahrhunderts erworben werden. Gleich vierfach prangt, auf den Türen mit Ahornadern in Nussbaummaserfurnier eingelegt und paarweise gespiegelt angeordnet, das Wappen der Basler Familie Socin: ein auf den Hinterläufen schreitender Löwe mit Ball. Sorgsame Furnierauswahl etwa bei der Gestal-tung der Löwenmähnen mit besonders maseriertem Nussbaum wie auch die Verwendung von Zwetschgenholz an Details wie Zähnen, Barthaaren und Pupillen der Löwenköpfe geben Zeugnis von der Qualität der ausführenden Werkstatt.
Der Kasten ist damit ein besonders schönes Beispiel selbstbewusster Selbstdarstellung einer bedeutenden Basler Bürgerfamilie an privatem Mobiliar. Es ist der erste Schrank im Besitz des Historischen Museums Basel, dessen Provenienz durch derart plakativ angebrachte Wappen gesichert ist. Ein besonderer Glücksfall ist auch eine weitgehend erhaltene, originale Innenausstattung des Möbels mit Fachböden und Kleiderhaken, sowie die inwendige Auskleidung mit Nelkendekor-Papier (Abb. S. 175).
Rätselhaft ist bislang die Bedeutung der beiden gespiegelt angeordneten Intarsiendarstellungen am Blendsockel des Schrankes.
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