Im sächsischen Erzgebirge bildeten sich einige Schwerpunkte in der Spielzeugherstellung heraus: Klimperkästen mit einfacher Mechanik in grosser Themenvielfalt, Jahrmarktsdarstellungen mit vielen verschiedenen Ständen und die bis heute andauernde Darstellung der Arche Noah mit zahlreichen tierischen Bewohnern. Der Holzreichtum der Region führte zur Konzentration auf das Material Holz, das nur durch modellierte Auflagen aus Papiermaché und ähnlichen Massen ergänzt wurde. In der zeitersparenden Technik des Drechslens wurden viele Einzelheiten ausgeführt (Figuren, Körbe, Verkaufsgegenstände auf den Märkten), und die mit Meisterschaft betriebene Technik der Reifendreherei erleichterte die Fertigung der zahlreichen Tierfiguren.
Die meisten der im Erzgebirge gefertigten Spielzeuge entstanden im Auftrag von Verlegern im thüringischen Sonneberg. Sie betrieben den eigentlichen Handel mit diesen Objekten
und behielten fast den ganzen Gewinn für sich. – In der Gegend um Sonneberg wurde
ebenfalls Spielzeug hergestellt, allerdings nicht aus Holz, sondern aus Papiermaché.