Tragant wird aus verschiedenen, in der Mittelmeerregion wachsenden Arten des Astragalus-Strauches gewonnen. Der gummiartige Saft wurde getrocknet, dann in Wasser aufgelöst. Für die Herstellung von Figuren wurde der Tragantschleim mit grossen Mengen zerstossenen Zuckers vermengt. So entstand eine geschmeidige, helle und feine Masse, die mit Modeln ausgeformt wurde. Vor dem Zusammenkleben von Vorder- und Rückseite der Figuren wurde ein zusammengefalteter Papierzettel, die sog. Devise, zwischen die beiden Hälften gelegt. Auf diese waren Sprüche mit moralisierendem, romantischem oder wahrsagendem Inhalt aufgedruckt. Um an diese Papierzettelchen zu gelangen, mussten die Figuren zerbrochen werden. So verwundert es nicht, dass sich nur wenige dieser Figuren erhalten haben, die es im 18. und 19. Jahrhundert in sehr grosser Zahl gegeben haben muss. Wegen ihres kleinen Formates haben manche Figürchen auch als Spielzeug gedient oder im Inneren von Puppenhäusern überlebt.