Das Erzgebirge im Osten Deutschlands besitzt neben dem Erz, das ihm den Namen gab, ausgedehnte Waldvorkommen. Diese waren Grundlage für die Fertigung von Holzspielzeug, das in den langen und harten Wintern in Heimarbeit hergestellt wurde.
Holzspielzeug aus dem Erzgebirge beherrschte im 19. und frühen 20. Jahrhundert den Spielzeugmarkt in weiten Teilen Europas. Diese Vormachtstellung beruhte nicht zuletzt auf einem ausbeuterischen Verlagssystem mit Heim- und Kinderarbeit. Dabei kam der Gewinn fast ausschliesslich den Händlern zugute, während die Heimarbeiter sich mit minimalen Löhnen zufrieden geben mussten. Das machte diese Region am Ende des 19. und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu einem der ärmsten Gebiete in Deutschland.