Objekt 2

Virginal aus dem Besitz von Andreas Ryff (1550-1603)

Die flämische Herkunft des von Basler Zeitgenossen wohl als „spinet“ bezeichneten Instruments ergibt sich aus Bauweise und Bemalung, die Datierung aus der Beschriftung auf der Springerleiste („SIC TRANSIT GLORIA MUNDI 1572“).

Der Basler Geschäftsmann Andreas Ryff (1550-1603) hatte das Instrument seiner Braut zur Hochzeit geschenkt, worauf neben den gemalten Äpfeln auch die auf dem Kästchendeckel links der Tastatur angebrachte Jahreszahl 1574 hinweist, sein Hochzeitsjahr.

Im Inneren des Deckels findet sich eine Orpheus-Darstellung, die die Macht der Musik beschwört. Ungewöhnlicherweise wird oberhalb der Tastatur das dramatische Ende dieser Geschichte erzählt, indem dort der Verlust seiner geliebten Eurydice gezeigt wird, die in die Unterwelt zurückkehren muss.

Objektbeschreibung

aus dem Besitz des Basler Kaufmanns Andreas Ryff (1550–1603)Hersteller unbekanntFlandern, 1572, datiertInschriften: *SIC TRANSIT GLORIA MUNDI* 1572 * (Bemalung, Springerleiste); 1574 [= Hochzeitsjahr von A. Ryff] (Bemalung, Kästchendeckel, links)Wappen der Familie Ryff und die Buchstaben L. H. F * H. B. T (Bemalung, Kästchendeckel, links, bei der Jahreszahl 1574)Pappelholz, bemalt, aussen grün, Deckel innen und Vorsatzbrett mit Szenen aus der Orpheusgeschichte (Gehäuse); Fichte, teilweise bemalt (Resonanzboden); Messing (Saiten C/E - E); Stahl (Saiten F - a2)Umfang C/E - a2 (ohne gis2) (41 Tasten, kurze Bassoktave); ein 8'-RegisterQuintinstrument, d. h. das Tastenbild weicht von der klingenden Tonhöhe ab. Wird die Taste für c1 gespielt, so erklingt g1.H. 179 mm; B. 925 mm; T. 330 mm (Gehäuse); Stichmass 485 mm; Oktavmass 162 mmGeschenk Erben Benedikt Vischer (-Koechlin)/-Staehelin und der Stiftung für das HMB, Basel Inv.-Nr. 1990.426.

 
Darstellung: Dunkle AnsichtHelle Ansicht
Schriftgrösse: AA+A++