Objekt 1

Basler Trommel mit Bandelier, 1971-73

Eine Basler Trommel/ Die „Baslerischste“ Trommel
Die Basler Trommel von Eduard Neuenschwander ist in jeder Hinsicht und Ansicht ein einzigartiges Objekt. Ihre Geschichte erzählt ihr Erbauer in einem auf Baseldeutsch und mit viel Humor verfassten Bericht. Als Kind ging er zur jungen Garde der Spezi-Clique, hörte mit dem Trommeln aber bald wieder auf (»e kalti Fanacht isch z'schuld gsi dra«). 1970 packte ihn die Trommel-Leidenschaft wieder und er erlernte das Trommeln autodidaktisch erneut, indem er am Radio Ausschnitte vom »Drummeli« aufnahm und nachspielte. Gleichzeitig fasst er den Plan, seine eigene Trommel zu bauen. Er brachte sich die dazu notwendigen Handwerkstechniken selbst bei: Von der Bestellung der Bleche (Phosphorbronze) in einem Hamburger Walzwerk über die Anfertigung der hölzernen Reifen bis zum Saitenschloss in Basiliskenform wurde die Trommel selbst gefertigt.
Besondere Aufmerksamkeit legte er auf eine besondere Ausstattung: So photographierte er Basel in mehreren Ansichten vom Kleinbasler Ufer (Waisenhaus) aus, setzte die Bilder zu einem Panorama zusammen und übertrug anschliessend die Bilder in Ätztechnik auf die Trommelzarge. Mit diesem Schmuckstück nahm er ab 1971 regelmässig »mit dr grescht Plausch am Gässle teil« – wo ihn auch einmal der Photograph der Basler Nationalzeitung entdeckte und seine Trommel 1974 als »E glungeni Idee« vorstellte. Mehrfach wurde versucht, ihm seine Trommel abzukaufen – im Museum für Musik hat sie jetzt einen würdigen Ort gefunden.

Objektbeschreibung

Basel, 1971-73Phosphorbronze; Messing (Schloss); Aluminium (Fellreifen); Holz (Spannreifen); Kunststoff (Fell)Dm. 430 mm, H. 500 mm Inv. 2016.349.

 
Darstellung: Dunkle AnsichtHelle Ansicht
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