wohl Basel, 1592
Unsigniert
Ölmalerei auf Holz (Tanne und Kirschbaum)
H. 17, B. 45,2, T. 28,4 cm
Inv. 1870.898.
Zunftladen dienten den Zünften zur Aufbewahrung von wichtigen Dokumenten und anderen Wertgegenständen. Während viele Laden die Form eines kleinen Möbels mit reicher architektonischer Gliederung aufweisen, zeichnet sich die Lade der Basler Steinmetzen durch ihre Malerei aus. Die vier Wände zeigen eine gemalte Scheinarchitektur mit Rundbogennischen. Auf der Vorderwand sind zwei nicht gedeutete Wappenschilde in die beiden Nischen gestellt. Das rechte Wappen mit Steinmetzwerkzeugen gleicht dem Familienwappen Breiter. Über dem herzförmigen Schlüsselschild ist die Jahreszahl 1592 gemalt. In den Nischen der Seitenwände stehen vier gekrönte Figuren, denen als Attribute Steinmetzwerkzeuge wie Zirkel, Winkel, Massstab und Hobel beigegeben sind. Es handelt sich um ziemlich getreue Kopien von vier einst in die Täfelung der Zunftstube zu Spinnwettern (Bauleute) eingelassenen Gemälden. Die vier Gekrönten sind die Schutzpatrone der Steinmetze. Vier Brüder - alle waren Steinmetze - erlitten unter Kaiser Diokletian (284-305) den Märtyrertod, weil sie sich als Christen geweigert hatten, Götterstatuen zu schaffen. Die Märtyrer tragen anstelle von Nimben Kronen, die an die während des Martyriums aufgesetzten Dornenkronen erinnern. Die Lade ist ein interessantes Zeugnis für das lange Nachleben des Heiligenkultes im reformierten Basel.
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