Flandern (Antwerpen?), 1572
Quint- oder Oktavinstrument; Umfang C/E-a2 (ohne gis2)
Gehäuse Pappelholz mit Bemalung in Tempera; Resonanzboden Nadelholz; Tastenbeläge Knochen (Untertasten) und Mooreiche (Obertasten); Saiten Messing und Stahl
H. 17,9, B. 92,5, T. 33 cm
Inv. 1990.426.
Die flämische Herkunft des von Basler Zeitgenossen wohl als „spinet“ bezeichneten Instruments ergibt sich aus Bauweise und Bemalung, die Datierung aus der Beschriftung auf der Springerleiste („SIC TRANSIT GLORIA MUNDI 1572“). Im Inneren des Deckels findet sich eine Orpheus-Darstellung, die die Macht der Musik beschwört. Ungewöhnlicherweise wird oberhalb der Tastatur das dramatische Ende dieser Geschichte erzählt, indem dort der Verlust seiner geliebten Eurydice gezeigt wird, die in die Unterwelt zurückkehren muss. Vermutlich handelt es sich bei dieser Sujetwahl um einen Auftrag des Bestellers dieses Instrumentes: Der Basler Geschäftsmann Andreas Ryff (1550-1603) hatte das Instrument seiner Braut zur Hochzeit geschenkt, worauf neben den gemalten Äpfeln auch die auf dem Kästchendeckel links der Tastatur angebrachte Jahreszahl 1574 hinweist, sein Hochzeitsjahr.
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