Basel, 1792
Grenzbesetzung 1792:
Verdienstmedaille 1792
Medailleur: Huber, Johann Friedrich (1766-1832)
Gold, geprägt (Schrötlingsriss)
Gewicht 50,283 g
Dm. 41,5 mm
Stempelstellung 360°
Inv. 2003.293.
Nebst Johann Jakob (II.) Handmann (1758-1793, 1784 zünftig zu Hausgenossen) schuf auch der Basler Graveur und Medailleur Johann Friedrich Huber (1766-1832; 1790 zünftig zum Himmel) eine Medaille zur Erinnerung an die Ereignisse von 1792. Signiert hat Huber die Medaille auf der Vorderseite mit J. F. HVBER F und datiert auf der Rückseite mit MDCCXCII (1792). Das Bild auf der Vorderseite zeigt vor einer Säule eine Frauengestalt mit Mauerkrone: ihre Rechte hält einen Stab mit Freiheitsmütze, den linken Arm stützt sie auf einen Schild mit den Wappen der Eidgenossen (der XIII Orte und der drei Engeren Zugewandten Orte: Fürstabtei und Stadt St. Gallen sowie Biel). Infolge der Kriegserklärung Frankreichs an Österreich (20.04.1792) war Basel mit seinen zwischen den beiden Mächten liegenden Territorien in eine bedrohliche Situation geraten. Seine Grenzen zu sichern eilten im Mai etwa 1'300 eidgenössische Soldaten, sogenannte Zuzüger, zu Hilfe. Dank dem diplomatischen Geschick der Basler kam es nicht zum Ernstfall. Auf der Rückseite der Medaille brennt auf einem Altar das Feuer des Dankesopfers für den gewährten Schutz in der Not. Die Umschrift der Vorderseite HELVETIAE - CONCORDI findet ihre Fortsetzung auf der Rückseite RAVRICA FOEDERATORVM VIRTVTE SOSPES.
Das Münzkabinett besitzt bereits mehrere Exemplare dieser Medaille: in Silber, in Silber vergoldet, in Kupfer sowie in Zinn. Nun konnte auch eines der Exemplare in Gold, die zum Dank den Verbündeten zugesandt worden waren, ersteigert werden. Weil das damals verwendete, bedruckte Einwickelpapier beim Silberexemplar noch vorhanden ist, kennen wir die zeitgenössische Beschreibung dieser Medaille (Frauenfigur = Genius Helvetiens = Landesbeschützerin) und die Übersetzung der Legende: «Dem einträchtigen Helvetien weihte dieses Denkmal das durch die Tapferkeit seiner Mitverbündeten geschützte Basel.» Ausser den Stempeln zu weiteren Medaillen wie derjenigen von 1796 auf den Bürgermeister Andreas Buxtorf (1740-1815) schnitt Huber auch solche zu Basler Münzen wie den Talern von 1793 und 1795, um dann bis 1805 zum Kunsthändler zu mutieren.
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