Basel, um 1600
Hans Bernhard Koch
Silber gegossen und getrieben,
ziseliert und graviert, teilweise vergoldet
H. 29,5 cm
Inv. 1915.241.
Depositum der Gottfried Keller-Stiftung
Innerhalb der figürlichen Tafelaufsätze ist dieses versteckte Trinkgefäss wegen der virtuosen Gestaltung und der realistischen Darstellung besonders herausragend. Eindrücklich ist die Behandlung der Oberfläche mit ihren unterschiedlichsten Ziertechniken und -motiven sowie der effektvollen Ziervergoldung. Die Figurengruppe mit dem gerüsteten und bewaffneten Ritter, dem sich aufbäumenden Pferd und dem geflügelten Drachen steht auf einem runden Postament in reicher Treibarbeit. In seinem Innern birgt es ein mechanisches Werk, das dieses Trinkspiel auf dem Tisch umherfahren liess. Die Person, vor der es an der Tischkante stehen blieb, hatte den Kopf des Pferdes abzunehmen und den Inhalt des Rumpfes, wohl ein gewürzter Wein, auszutrinken. Fast eher als in einer Bürgerstadt wie Basel würde man diesen Scherzpokal, von dem das Schweizerische Landesmuseum in Zürich eine Wiederholung desselben Meisters besitzt, in einem fürstlichen Raritätenkabinett erwarten.