Basel, dat. 1661
Leder, Mundstück silbervergoldet
H. 16,4 cm
Inv. 1894.304.
Trinkgefässe in Form von Menschen, Tieren, Schiffen, aber auch von Werkzeugen und Gerätschaften aller Art waren im Barockzeitalter mit seiner Vorliebe für Überraschungseffekte sehr beliebt. Diese als Trinkspiele bezeichneten Gefässe waren Schmuck des festlich gedeckten Tisches. Bei geselligen Anlässen wurden diese Gefässe manchmal mit Wein gefüllt und den Anwesenden zum Trunk gereicht. Einzelne Trinkspiele hatten im Sockel ein Laufwerk eingebaut. Die Figur konnte in Bewegung gesetzt werden; der Gast, vor dem sie anhielt, musste austrinken. Andere Gefässe sollten den Trinkenden zur Erheiterung der Anwesenden überraschen oder gar erschrecken. Das "Spiel" des Lederschuhs der Basler Schuhmacherzunft bestand darin, dass der hochgezogene Delphinkopf ein schwallartiges Hervorbrechen des Weines bewirkte, der dem Uneingeweihten ins Gesicht fuhr.