Zürich, 1638
Melchior Trüb
Silber gegossen und getrieben, ziseliert, graviert
H. 20 cm
Inv. 1947.273.
In der Goldschmiedekunst der Spätrenaissance und des Barocks war das Muschelmotiv recht beliebt - sei es in der Verwendung einer natürlichen Muschelschale, sei es in der freien, stilisierenden Darstellung einer Schalenklappe in Silbertreibarbeit wie im vorliegenden Falle. Ein Ständer mit Ovalfuss und reichverziertem Balusterschaft trägt, von Rollwerkagraffen begleitet, die weitausladende gerippte Schale. Eine lateinische Inschrift, welche an der vorderen Rundung eingraviert ist, erhellt die Bewandtnis dieses Gefässes. Es handelt sich demnach um ein Geschenk aus dem Jahre 1638 an den Basler Hebraisten, Theologen und Bibliothekar Johannes Buxtorf d.J. (1599-1664) als Dank für seine Verdienste um die Zürcher Bürgerbibliothek; deren Siegelabguss ist in einer Kartusche am eingerollten "Schloss" der Muschel angebracht. Als kostbare Anerkennungsgabe wirft diese Fussschale ein Licht auf den guten Ruf, den Basler Professoren in unserem Land genossen.