Hildburghausen (Thüringen), gegen Mitte 19. Jh.
Andreas Voit
Lederbalg und -Glieder, Papier maché, echte Haarperücke
H. 57 cm
Inv. 1900.79.
Selbstvergessenes, unbeaufsichtigtes Spielen des Kindes mit einer Babypuppe als partnerschaftlichem Identifikationsobjekt ist eine Erscheinung des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Dem Kinde wurde damit eine eigene Erlebniswelt zugestanden. Puppen des 19. Jahrhunderts verkörpern gewöhnlich Erwachsene, die mit weichen Körpern und gefasstem Ausdruck mütterlichen Schutz verheissen und pädagogisch eingesetzt werden können. Dementsprechend ist ihre Garderobe familiär, im Gegensatz zu den Mode-Puppen oder schönen Puppen mit reicher Ausstattung. Immer ist jedoch das Umkleiden wichtiger Teil des Spiels mit Puppen und bestimmte diese als ausgesprochenes Spielzeug für Mädchen. Das reiche Angebot von Charakterpuppen und schönen Puppen hat in den Sammlern ein neues Publikum gefunden, zu dem sich auch solche zählen, die in den säuberlich zur Schau gestellten Puppen einen Ersatz für eine nicht ausgelebte Kindheit suchen.
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