Bourguillon, Mitte 15. Jh.
Michel Glaser zugeschrieben
H. 149, B. 76,5 cm
Inv. 1888.43.a.
Aus der Leprosen- und Wallfahrtskirche Notre-Dame in Bourguillon bei Fribourg i. Ue. verwahrt das Museum zwei hochrechteckige Fenster mit den Darstellungen der Kreuzigung Christi und des hier gezeigten Marientodes. Die Szene der Dormitio ist, gleich ihrem Pendant, von einem gotischen Baldachingehäuse gerahmt. Während in der unteren Bildhälfte die zwölf Apostel in Trauer und Andacht das Totenlager der hl. Jungfrau umgeben, schwebt in der oberen Bildzone Christus inmitten einer Engelsglorie und empfängt die Seele Mariens in Kindesgestalt. Die stilstisch mit oberrheinischer Tafelmalerei und Druckgraphik verwandten Glasmalereien wurden dem in Fribourg urkundlich bezeugten Glasmaler Michel Glaser aus Basel zugeschrieben. Die statuarische Auffassung der Figuren, die Charakterköpfe und der Faltenstil weisen auf den Einfluss der Basler Werkstatt des Konrad Witz.